Die Tretmühle in meiner Heimat liegt nun hinter mir.

Gestern habe ich Irula verlassen um das Herz und die Seele der Galaxis zu besuchen. Da ich die Geschäfte meiner Firma in guten Händen weiss, hatte ich auch keine Bedenken diese lange Reise anzutreten.

Nun, da ich die ersten Tausend des 7000 Lichtjahre langen Weges hinter mir habe und eine Rast im California Nebel mache, kann ich die Schönheit des Universums bewundern. Seine schiere Größe, seine Vielfalt. Ich habe grössten Respekt vor den Menschen, die so weit gereist sind und sich hier in diesem Winkel der Galaxis niederzulassen. Jenseits der Plejaden, wo der Krieg gegen die Targoiden tobt. Diesen Kämpfen bin ich aus dem Weg gegangen.

Der Explorer ist ein gutes Schiff, aber nicht zum kämpfen geeignet. Ausserdem wollte ich, entgegen meiner sonstigen Einstellung, mal allen Konflikten aus dem Weg gehen, um sozusagen gereinigt im Herz Nebel anzukommen.

Heute werde ich meine Ausrüstung überprüfen, vervollständigen und weiterziehen. Jenseits der übervölkerten und im Verkehr erstickenden Sternensysteme meiner Heimat gibt es noch so viel zu entdecken, so viel zu sehen und zu bewundern...

"Achtung! Hitzeschaden erlitten..." Der Bordcomputer schreckt mich aus meinen Gdanken...

Ich muss besser aufpassen. Beim tanken am Hauptsern in Hegua SG-Y war ich kurz unaufmerksam und bin zu dicht an die Sonne geflogen. Die Automatik zog mich natürlich sofort aus dem Supercruise um das Schiff zu schützen. Nun da ich auf einem Planeten stehe und die verschmorten Platinen der Module austausche, wird mir bewust, dass ich hier draussen, ungefähr 5000 Lichjahre von der nächsten Werkstatt entfern bin. Da kann ich den Explorer nicht mal eben in die Wartung geben.

Nachdem ich alle Teile ausgetauscht und überprüft habe, kann ich endlich die wilde Schönheit meines Rastplatzes bewundern. Ich bin am Rande eines Kraters auf einem Hochplateau gelandet und habe einen sehr schönen Ausblick auf die Sterne. In der Ferne kann ich das Sternenband unserer Milchstraße glitzern sehen.

Nun da ich dies alles in meinem Logbuch festhalte, ziehen die Erinnerungen an meinem Inneren Auge vorbei... Das Verlassen der Inneren Orionspur, meiner Heimat, war ein erster Moment. Die Entdeckung einer erdähnlichen Welt oder die Kartografierung der Planeten, die für ein Terraforming in Frage kommen fühlten sich gut an. Wenn ich diese Daten abliefere kann ich der Menscheit vielleicht helfen, sich noch weiter auszubreiten. Staunend sah ich auch die Vielfältigkeit des Lebens in unserer Galaxie. Den Sanguinous Rim habe ich auf meiner Reise kurz gestreift und erkunde nun Elysian Shore. Einige der Systeme, die ich hier besuchte hat vor mir noch nie ein Mensch betreten. Es ist aufregend etwas vollkommen Unbekanntes zu entdecken und als erster seine Fussspuren zu hinterlassen.

So weit von der hektischen Geschellschaft entfernt kommt man irgendwie zur Ruhe. Das schafft eine gewisse Distanz und die Nachricht des Vorstandes über die Geschäfte der "Irula B4 Ltd", deren C.E.O. ich bin, wirkt auf einmal gar nicht mehr so wichtig.

Nun werde ich alle nicht benötigten Systeme herunterfahren und mich auf meinen Schlafzyklus vorbereiten. Mal sehen was die nächste Zeit bringt.